Motivation des Projekts ist die Green Deal Strategie der EU, mit der bis 2050 Klimaneutralität erreicht werden soll. Einen wichtigen Beitrag in der Umsetzung soll hierbei das Recycling von Kunststoffen mit einem forcierten hohen Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten leisten. Der funktionsintegrative Leichtbau mit einem hohen Anteil an polymerbasierten Werkstoffen spielt bereits eine zentrale Rolle bei der CO₂-Einsparung im Mobilitätssektor. Durch den Einsatz von Rezyklaten in Leichtbaustrukturen können diese Einsparpotenziale nochmals deutlich erweitert werden, da die Verwendung von Primärrohstoffen und die damit einhergehenden Emissionen reduziert werden.
Im Verbundprojekt Gabriela wird die Recycling- und Kreislauffähigkeit von Pentatonic Hochvolt-Batteriegehäusen des Automobilzulieferers Kautex Textron untersucht. Hierbei werden Kunststoff-Rezyklat Anteile bis zu 100 % evaluiert. Dabei werden neue, adaptive Recyclingtechnologien zum Einsatz kommen. Diese sollen im Gegensatz zu anderen Verfahren insbesondere eine hohe Rezyklatqualität ermöglichen. Im Projekt wird der komplette Lebenslauf eines faserverstärkten Kunststoff-Batteriegehäuses von der Materialherstellung über die erstmalige Verarbeitung, die Alterung im Einsatz sowie die Wiederaufbereitung bis hin zum Wiedereinsatz im gleichen Bauteil untersucht. Um die Potentiale der neuartigen Recylingpfade bestmöglich zu erschließen, beteiligen sich Industriepartner aller Werkschöpfungsstufen und drei Universitäten an diesem innovativen Projekt.
- Kautex Textron GmbH & Co. KG
- Vecoplan AG
- iPoint-systems gmbh (ehemals Ifu Institut für Umweltinformatik Hamburg GmbH)
- Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)
- TU BA Freiberg / Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingsystemtechnik (IART)
- TU Dresden / Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK)
- TU Braunschweig / Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF)
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt GABRIELA wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen 03LB3074 im Rahmen des Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Verweise
Das Forschungs- und Technologiezentrum für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen FOREL wurde 2013 als BMBF-Leuchtturmprojekt eingerichtet und ist eine offene und unabhängige Plattform zur Entwicklung von Hightech-Leichtbausystemlösungen in Multi-Material-Design für die Mobilität der Zukunft. In diesem Kontext unterstützt die Plattform Entwicklungsprojekte bei der Vernetzung der Leichtbauforschung innerhalb Deutschlands und führt verschiedene Förderinitiativen zusammen.
Forschungs- und Technologiezentrum für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen – FOREL