Der Runde Tisch LCA wurde im Jahre 2017 durch eine Initiative der Plattform FOREL und im Auftrag der NPE gegründet. Unter Beteiligung namhafter Akteure aus Industrie und Wissenschaft werden regelmäßige Treffen organisiert, wobei die Förderung eines offenen und unabhängigen Austauschs zum Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Zu den Aktivitäten gehört u.a. ein kontinuierlicher Austausch in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, die Durchführung von Studien sowie die gemeinsame Initiierung von Forschungsprojekten zur Schließung technologisch-wissenschaftlicher Lücken im Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung. Der Runde Tisch LCA strebt an, einen wesentlichen Beitrag zu einem verlässlichen und fairen Vergleich verschiedener Leichtbauwerkstoffe und Prozesse zu leisten, wobei ausdrücklich auch End-of-Life Szenarien und das Schließen der Stoffkreisläufe adressiert werden. Der offene Austausch zwischen den deutschen Leichtbauclustern Composites United, Open Hybrid Lab Factory, ARENA2036 und FOREL stellt hierfür eine wesentliche Grundlage dar. Der Runde Tisch ist offen für alle interessierten Teilnehmer.
Am Runden Tisch arbeiten die Leichtbau-Spitzencluster MAI Carbon, ARENA 2036, Open Hybrid Lab Factory sowie die Plattform FOREL zum Thema Life Cycle Assessment im Leichtbau zusammen. Zu den Teilnehmenden zählen Expert:innen aus der Wissenschaft und Wirtschaft, wie etwa Materialhersteller (u.a. thyssenkrupp, SGL Group), Zulieferer (u.a. Robert Bosch, Kirchhoff Automotive, Brose Fahrzeugteile) und Forschungseinrichtungen (TU Dresden, TU Bergakademie Freiberg, Universität Braunschweig, Universität Stuttgart, Fraunhofer IBP).
Prof. Maik Gude übergibt im Namen des Runden Tisches „Life Cycle Assessment (LCA)“ das Positionspapier an Dr. Herbert Zeisel, BMBF
10.08.2018
Ressourceneffizienter Leichtbau bleibt Schlüsseltechnologie
Mehr als 20 Einrichtungen und Verbände aus Wissenschaft und Wirtschaft haben sich auf ein Positionspapier zur Bedeutung des ganzheitlichen Life Cycle Engineerings (LCE) für zukünftige Leichtbaulösungen verständigt. Verfasst wurde das Papier vom Runden Tisch „Life Cycle Assessment (LCA)“ unter der Federführung der Plattform FOREL und Beteiligung der Cluster MAI Carbon, Open Hybrid LabFactory und ARENA 2036.
Im Rahmen eines Besuchs desMinisterialdirigenten Dr. Herbert Zeisel, zuständig für Schlüsseltechnologien für Wachstum beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden wurde das Positonspapier an das BMBF übergeben.
Ressourceneffizienz nimmt eine wichtige Schlüsselrolle im nachhaltigen Leichtbau ein, so die Feststellung der Verfasser, zu denen sowohl OEM als auch Zulieferer, Materialhersteller und Forschungseinrichtungen gehören. Zur Fertigung leistungsfähiger Strukturbauteile sind innovative Materialien und die Entwicklung neuer Fertigungstechnologien dringend geboten. Leichtbauwerkstoffe werden dabei zunehmend in Mischbauweisen eingesetzt, was erhöhte Funktionsintegration ermöglicht und damit die Erreichbarkeit der geforderten Eigenschaften erleichtert.
Umweltfaktoren von der Wiege bis zur Bahre berücksichtigen
Unstrittig ist, dass eine verringerte Bauteilmasse unmittelbar zur Senkung des Energiebedarfs in der Nutzungsphase führt. Um eine vollständige Bilanzierung bereitzustellen, müssen jedoch die Umweltbelastungen in allen Lebensphasen des Produktes berücksichtigt werden. Demnach ist eine fundierte Analyse der Rohstoffgewinnung und der Verbräuche von der Produktion bis hin zum Recycling und Wiedereinsatz von Leichtbaustrukturen notwendig. Hierzu fehlen nach heutigem Stand jedoch noch Daten und Methodenwissen, das nur durch eine werkstoff- und prozessübergreifende Zusammenarbeit bereitgestellt werden kann.
Wirtschaft und Wissenschaft machen Handlungsbedarf deutlich
Die Verfasser des Positionspapiers regen eine stärkere politische Unterstützung des LCE an, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands sicherzustellen. Dies gilt für die Bewertung von Leichtbaukonzepten in der Mobilität und darüber hinaus in allen Industriebereichen, in denen bewegte Massen zentraler Bestandteil von Maschinen und Anlagen sind.
Leichtbau-Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich zum ersten Runden Tisch am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden
09.06.2017
Leichtbau-Spitzencluster arbeiten beim Life Cycle Assessment zukünftig zusammen
Im Kontext sich wandelnder Mobilitätskonzepte und verknappender Ressourcen kommt der Ökobilanz eine zentrale Bedeutung bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge zu. Der Trend zum Multi-Material-Design sowie zum Einsatz kombinierter Fertigungsverfahren ist ungebrochen. Daraus ergeben sich immense Herausforderungen sowohl für die umweltgerechte Konstruktion als auch für die Altautoverwertung am Ende des Produktlebenszyklus.
Aus diesem Anlass haben die Leichtbau-Spitzencluster MAI Carbon, ARENA 2036, Open Hybrid Lab Factory sowie die Plattform FOREL einen Runden Tisch zum Thema Life Cycle Assessment im Leichtbau ins Leben gerufen. Am 30. März trafen sich erstmals Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) in Dresden, um Anknüpfungspunkte für gemeinsame Aktivitäten zu identifizieren.
Die offene Diskussion offenbarte, dass die zentrale Fragestellung insbesondere in der Definition einer einheitlichen Vorgehensweise bei der Durchführung der Lebenszyklusanalyse liegt. „Diese Aufgabe wird dadurch erschwert, dass gerade für neue Werkstoffe und Fertigungstechnologien die notwendigen validierten Daten fehlen, um eine fundierte Bilanzierung durchzuführen“, so Prof. Maik Gude vom ILK der TU Dresden. Der Runde Tisch soll daher zu einer regelmäßigen Veranstaltung etabliert werden und unter der Koordination der Plattform FOREL Methoden und Richtlinien erarbeiten, die zukünftig eine objektive Datenerhebung und Ökobilanzierung für Multi-Material-Strukturen ermöglichen. Der nächste Runde Tisch findet am 18. Juli in Bochum statt und ist offen für alle Interessenten.
Runder Tisch LCA an der TU Bergakademie Freiberg
(Copyright: TU Bergakademie Freiberg)
Entstehung
Im September 2016 beschließt die AG 1 der Nationalen Plattform Elektromobilität, die Leichtbau-Spitzencluster in Deutschland zur Gründung eines Runden Tisches LCA zu beauftragen. Dieser soll durch die Plattform FOREL koordiniert werden und die Leichtbau-Spitzencluster MAI Carbon, ARENA2036, Open Hybrid Lab Factory sowie alle Interessenten einbeziehen.
Bisherige Treffen
- 2017: FOREL, ILK/TUDresden: Auftakttreffen
- 2017: FH Bochum (Gastvorträge Audi AG und Umweltbundesamt)
- 2017: Open Hybrid LabFactory, Wolfsburg (Gastvortrag W. Loscheider, BMWi)
- 2018: TU Bergakademie Freiberg (Gastvortrag HZDR/Outotec)
- 2018: SGL Carbon Augsburg (Gastvortrag Dr. Wöginger, SGL)
- 2019: ARENA 2036 (Gastvortrag, thinkstep AG)
- 2019: ifu Hamburg (Gastvortrag SCHOLZ Recycling)
- 2020 – 2022: insgesamt drei virtuelle Treffen (u.a. Projektrevue)
Das Forschungs- und Technologiezentrum für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen – FOREL wurde 2013 als Leuchtturmprojekt eingerichtet und ist eine offene und unabhängige Plattform zur Entwicklung von Hightech-Leichtbausystemlösungen in Multi-Material-Design für die Mobilität der Zukunft. In diesem Kontext unterstützt die Plattform Entwicklungsprojekte bei der Vernetzung der Leichtbauforschung innerhalb Deutschlands und führt verschiedene Förderinitiativen zusammen.
Forschungs- und Technologiezentrum für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen – FOREL